Die Rallye-Reglements veränderten sich kontinuierlich und der Fiat 131 Abarth Rally, der bereits hervorragende Ergebnisse eingefahren hatte, musste ersetzt werden. Das Projekt SE037, eine Abkürzung, die von dem Namen abgeleitet ist, mit dem das Fahrzeug häufig identifiziert wird, nämlich „037“, entstand auf Basis des Lancia Beta Montecarlo, von dem bereits 1978 ein Wettkampfmodell für Langstreckenrennen in der Kategorie Silhouette abgeleitet worden war. So debütierte das Straßenmodell des neuen Lancia Rally beim Turiner Autosalon 1982.
Mit exakt 200 produzierten Exemplaren, die zur Homologation in der Gruppe B notwendig waren, begann der Lancia Rally, sich bei den Rennen der Weltmeisterschaft zu behaupten. Abgesehen von den 53 genutzten Modellen in den Jahren ab offiziellem Bestehen der Rennabteilung wurde der Großteil der 037 von Rennställen und Privatleuten bei Rennen eingesetzt: Daher ist es besonders schwierig, ein Fahrzeug in Straßenausführung zu bewundern.
Das 037 Rennmodell, das an Stelle des Doppelvergasers ein Einspritzsytem besitzt, entwickelte sich weiter von 255 auf 280 PS; es folgte ein stärkerer Motor mit einem Hubraum von 2111 ccm und der erhöhte den Druck des volumetrischen Kompressors von 0,6 – 0,9 bar auf 1,0 bar (EVO II) mit dem Ergebnis von 310 PS.
Das Renn-Debüt fand in Sardinien statt, bei der Rallye Costa Smeralda im April 1982.
Die Rallye San Remo im Oktober 1983 markierte dann ein denkwürdiges Datum für die Marke Lancia und die gesamte Weltmeisterschaft. Die Finnen Markku Alén/Ilkka Kivimäki gewannen im Rally 037 vor ihren deutschen Teamkollegen Walter Röhrl/Christian Geistdörfer und den Italienern Attilio Bettega/Maurizio Perissinot. Mit diesem Dreifachsieg beim italienischen WM-Lauf sicherte sich Lancia vorzeitig den Konstrukteurstitel.
Zum Titelgewinn trugen Röhrl/Geistdörfer mit drei (Monte Carlo, Griechenland, Neuseeland) und Alén/Kivimäki mit zwei Siegen (Korsika/Frankreich, San Remo/Italien) bei. Für das Lancia-Werksteam Martini Racing kam dieser große Erfolg in gewisser Weise unerwartet. War doch der Lancia Rally 037 nur ein Übergangsmodell zum Lancia Delta S4, der über Allradantrieb verfügen würde.
Der Erfolg von Lancia in der Saison 1983 sollte die letzte Rallye-Weltmeisterschaft für ein Fahrzeug ohne Allradantrieb sein. Für Lancia war es der insgesamt fünfte Titel nach drei Konstrukteursmeisterschaften in den Jahren 1974 bis 1976 mit dem Lancia Stratos und dem Gewinn des FIA Cup für Fahrer 1977 durch den Italiener Sandro Munari. Quelle: Stellantis
Veranstaltung: FuoriConcorso 2025 - Velocissimo










