Das Triple ist perfekt: Nach dem Gewinn der DTM-Herstellermeisterschaft hat sich Audi auf dem Nürburgring auch vorzeitig die Titel in der Fahrer- und der Teammeisterschaft gesichert. Erster DTM-Champion der neuen Turbo-Ära ist René Rast, dem ein dritter Platz im Sonntagsrennen zum Titelgewinn reichte.
„Ich kann es noch gar nicht glauben“, sagte der 32 Jahre alte Deutsche, der erst nach der Zieldurchfahrt per Funk von seinem Renningenieur erfuhr, dass er den Titel schon im drittletzten Rennen der Saison gewonnen hat. „Was für ein Jahr! Wir waren fast überall extrem stark. Den Titel schon vor dem letzten Rennwochenende zu holen, ist unglaublich. Einen ganz großen Anteil daran hat das Team Rosberg, das fantastisch gearbeitet hat. Und natürlich Audi: Der Audi RS 5 DTM war in diesem Jahr das beste Auto mit dem besten Turbomotor.“
„Wir haben nicht damit gerechnet, die Meisterschaft schon so früh und vor allem auf eine derart dominante Art und Weise zu gewinnen“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass, nachdem Audi im Sonntagsrennen die ersten sieben Plätze belegte. „René (Rast) ist nun zweimaliger DTM-Champion – und das absolut verdient. Er hat eine eindrucksvolle Saison gezeigt. Glückwunsch an ihn, an sein Team, aber auch die ganze Audi-Familie. Danke an alle, die diesen großartigen Erfolg möglich gemacht haben: Es ist fantastisch, mit einem so tollen Team zu arbeiten. Heute gibt es eine große Party. Und danach freuen wir uns auf das Finale in Hockenheim gemeinsam mit den Autos aus der japanischen Super GT. Auch das wird noch einmal ein absolutes Highlight.“
Nach seinem Sieg am Samstag holte Rast mit Platz zwei im Qualifying – nur eine Tausendstelsekunde hinter Jamie Green – und Rang drei im Rennen exakt jene Punkte, die er zum vorzeitigen Titelgewinn benötigte. Vor den letzten beiden Läufen hat der Pilot des Audi Sport Team Rosberg 56 Punkte Vorsprung auf Verfolger Nico Müller vom Audi Sport Team Abt Sportsline und liegt damit uneinholbar auf Platz eins.
Müller startete nach einem Sensordefekt im Qualifying von Platz 14. Der Schweizer fuhr in seinem 100. DTM-Rennen bis auf Rang fünf nach vorn, ehe er kurz vor Rennende einen Platz und damit auch seine letzte Titelchance verlor. „Ich bin früh an die Box gekommen und hatte am Ende sehr mit meinen Reifen zu kämpfen“, sagte Müller. „Nach dem Qualifying war klar, dass es ein schwieriges Rennen für uns werden würde. Platz sechs war das Maximum. Schade, dass der Titelkampf nun entschieden ist. Ich freue mich für René und Audi, die einen tollen Job gemacht und den Titel verdient haben. Aber natürlich hätte ich die Titelentscheidung gerne auf das Finale in Hockenheim vertagt.“
Die Pole-Position und den Sieg im Sonntagsrennen sicherte sich Rasts Teamkollege Jamie Green. Der Brite setzte sich in einem direkten Duell gegen Rast durch und wehrte am Ende die Attacken von Robin Frijns ab, der in der Schlussphase mit frischeren Reifen angriff. „Ich wusste schon gar nicht mehr, wie sich ein Sieg in der DTM anfühlt“, sagte Green. „Mein letzter Sieg ist zwei Jahre her. Ich kann nur sagen: Es fühlt sich großartig an! Es war ein toller Kampf heute. Alle Audi-Piloten wollten gewinnen. Ich bin froh, dass ich den Sieg über die Ziellinie gerettet habe.“
Mit Loïc Duval, Jonathan Aberdein, Nico Müller und Mike Rockenfeller auf den Plätzen vier, fünf, sechs und sieben feierte Audi am Sonntag einen Siebenfacherfolg und toppte damit noch das bisher beste Ergebnis eines Herstellers in der neuen Turbo-Ära der DTM.
Auch der Titel in der Teammeisterschaft ist Audi nicht mehr zu nehmen. Den machen das Audi Sport Team Rosberg und das Audi Sport Team Abt Sportsline beim Finale in Hockenheim am 5. und 6. Oktober unter sich aus.
Bericht/Bilder: Audi Communications Motorsport / Michael Kunkel