Die Raceland Gold Edition

1. Ihr Herz schlug für den Motorsport und mit der Gründung der Raceland GmbH im Jahr 1989, haben Sie Ihr Hobby zum Beruf gemacht. Sehe ich das richtig?

Friedrich Lämmermann: Ich bin tatsächlich als Kind schon häufig mit meinem Vater an der Rennstrecke oder bei Bergrennen gewesen. Die Eindrücke und Namen wie Agostini, Hailwood, Clark oder Surtees haben sicher ihre Spuren hinterlassen. Aber erst nach einem abgebrochenen Studium und einer Sprachausbildung bin ich in den 80er Jahren per Zufall in der Modell-Branche gelandet. Nach einigen negativen Erfahrungen wollte ich das mit Raceland ab 1989 einfach besser machen und habe tatsächlich auch das Hobby zum Beruf gemacht.

2. Herr Lämmermann, Sie sind ja sozusagen schon mit Benzin in Ihrer Blutbahn auf die Welt gekommen, oder?

Dustin Lämmermann: Das kann man so sagen! Die Raceland GmbH und allgemein das Thema Motorsport, haben mich schon in meiner frühen Kindheit geprägt. Nach dem Kindergarten oder der Schule war ich häufig bei meinem Vater in der Firma und bin dort natürlich täglich in Kontakt mit Rennsport-Modellen gekommen. Besonders die glorreiche Zeit der DTM mit Autos wie dem BMW E30 M3 oder dem Mercedes 190 Evo hat sich bei mir manifestiert und den Grundstein für meine Motorsport-Passion gelegt. 

3. Wann fiel der Startschuss für Ihre exklusive und limitierte Gold Edition?

Friedrich Lämmermann: Erst die enge Kooperation mit dem Hersteller Spark ermöglichte es uns, ab 2011 überhaupt exklusiv Modelle für uns herstellen zu lassen. Ausgangspunkt war in jedem Fall die Geschichte des Norisring Rennens hier in Franken.

4. Nach welchen Kriterien werden die Fahrzeuge ausgewählt?

Dustin Lämmermann: Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Erstmal ist es wichtig, dass die Rennfahrzeuge, die wir in unserer GOLD Edition veröffentlich einen deutschsprachigen Bezug haben. Also beispielsweise ein deutscher Fahrer, ein schweizerisches Rennteam oder eine österreichische Rennstrecke. Zudem müssen wir davon überzeugt sein, mindestens 300 Exemplare verkaufen zu können. Denn das ist die Mindestmenge die wir von einem Modell bei SPARK in Auftrag geben müssen. Das setzt auch voraus, dass es das Modell in genau dieser Version nicht schon mal als Modell gab. Hier sind die gut 3 Jahrzehnte an Erfahrung meines Vaters natürlich enorm hilfreich.  

5. Wie viele Gold Edition Modelle werden pro Jahr angeboten und bei wieviel Exemplaren liegt die durchschnittliche Stückzahl?

Friedrich Lämmermann: Normalerweise versuchen wir 6 bis 8 Modelle pro Jahr fertigzustellen. Das klappt nicht immer, da wir auf die Kapazitäten beim Hersteller angewiesen sind. In der Regel liegen die limitierten Auflagen bei je 300 Stück, bei besonders populären Modellen aber auch bei 400 oder 500 Stück.

6. Wie sieht das prozentuale Verhältnis zwischen den Maßstäben 1/18 und 1/43 aus?

Dustin Lämmermann: Unser Steckenpferd ist ganz klar der Maßstab 1:43. Besondere Modelle lassen wir aber auch mal im Maßstab 1:18 fertigen. Durch den Detailgrad bei einem 1:18 Modell legt SPARK aber nochmal höhere Ansprüche an. Es ist nicht damit getan ein 1:43 Modell einfach hoch zu skalieren. Bei anderen Herstellern ist das der Fall. Einer authentischen Abbildung eines Rennfahrzeugs wird diese Praxis aber oft nicht gerecht. Daher wird jedes 1:18 Modell als komplett neues Projekt betrachtet, auch wenn es bereits ein passendes 1:43 Modell gibt. Insgesamt sind in unserer GOLD Edition mittlerweile knapp 70 Modelle in 1:43 erschienen und 9 Modelle in 1:18. Mathematik war allerdings noch nie meine Stärke, also rechne ich das genaue Verhältnis lieber nicht aus…!